ad usum proprium 
die literarische Seite von Birgit Gerlach

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LEGENDEN AUS MERSEBURG


Als ich nach dem Studium nach Merseburg gelenkt wurde, aussuchen konnte man sich damals seinen Arbeitsplatz nicht, war mir eines klar: Du absolvierst hier deine drei Jahre Pflichtzeit, dann bist du rückstandslos verschwunden. Ich hatte zwar keine Ahnung, wohin danach, egal, Hauptsache weg.

Jeden Tag stank es anders, bei Nordwind nach BUNA, also nach Karbid, bei Südwind nach Leuna, also nach faulen Eiern, bei Südwestwind nach Mineralölwerk Lützkendorf, und die Luft war voller Kohlenstaub aus den Brikettfabriken von Beuna, Großkayna und der Gegend um Braunsbedra und Mücheln. Selbst bei schönem Wetter schien die Sonne niemals klar, immer lag eine Dunstglocke über der Stadt, und die Saale war schwarz, hatte braune Schaumkronen und stank beißend nach Phenolen.
Doch das ist grauer, gelber und schwarzer Schnee von gestern.
In den neunziger Jahren besann sich Merseburg seiner historischen Bedeutung als Kaiserpfalz und Domstadt, viele geschichtsträchtige Bauten wurden restauriert. Die Merseburger Orgeltage, die trotzig die graue Zeit überlebt haben, locken jährlich unzählige Besucher aus nah und fern an.
Das Wasser der Saale ist wieder hell und klar, und ich bin in Merseburg geblieben.
Und so schrieb ich natürlich auch Geschichten über diese, meine Stadt:



Eine Legende

vom Krummen Tor


Ein Besucher der Stadt erlebt eines Nachts eine mystische und bedrohliche Begegnung. Er hat 24 Stunden Zeit, ein Rätsel zu lösen, um sein Leben zu retten.




Otto


Die Maus Otto plaudert über ihr Verhältnis zur Merseburger Königsfamilie und aus ihrem Leben im Domstiftsarchiv. Sie verrät das Geheimnis über einen Zauberstein an der Domprobstei und kennt neue, brandaktuelle Merseburger Zauberformeln.



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